© STADTKAPELLE BAD WIMPFEN e.V. 2024
MUSIKVEREIN STADTKAPELLE
BAD WIMPFEN e.V.
Jahreskonzert 2022
Hohe Gipfel, steile Felswände, grüne Weiden - am 5. November führte die Stadtkapelle
Bad Wimpfen die Besucherinnen und Besucher ihres Jahreskonzerts durch die
eindrucksvolle Welt der Berge. Nach unserem Ensemblejahreskonzert im vergangenen Jahr
war es uns endlich wieder möglich, mit dem gesamten Orchester auf der Bühne im Kursaal
Bad Wimpfen Platz zu nehmen und zu musizieren. Zumindest beinahe mit dem gesamten
Orchester, doch dazu später mehr.
Nach einer sehr
humorvollen und
kurzweiligen Begrüßung
durch unseren ersten
Vorstand Nicolai Spahn
wurde das Konzert
musikalisch von unserer
Jugendkapelle eröffnet,
für deren Dirigenten
Finn Schuischel es das
Premierenjahreskonzert
am Taktstock war.
Souverän führten er
und unsere Jungmusiker
das Publikum mit dem
Stück „To Reach the
Summit“ von Michael Oare auf den ersten Gipfel des Abends. Anschließend luden die
weichen Klänge von „Irish Dream“ dazu ein, über die Hügel der Grünen Insel Irland zu
schreiten. Die Jugend der Stadtkapelle Bad Wimpfen verabschiedete sich mit der Zugabe
„A million Dreams“ aus dem Film „The Greatest Showman“ und übergab nach einer ganz
großartigen Konzerteröffnung den Stab an die Stadtkapelle unter der bewährten Leitung
Florian Fischers.
Die wiederum
eröffnete ihren
Konzertteil
fulminant mit dem
Stück „Yama
Midori – Green
Mountains“ von
James Barnes.
Die Finger der
Holzbläser
flitzten über die
Klappen,
angetrieben von
den akkuraten
Einsätzen der
Blechbläser. Von
Japan aus ging die Reise mit unserem Moderator Wolfram Leonhard in die Alpen, der
wieder einmal beeindruckende und kuriose Fakten zu unseren Stücken recherchiert hatte
und diese gekonnt charmant zum Besten gab. Mit Thomas Doss‘ abwechslungsreicher
„Alpina Saga“ nahm das Orchester das Publikum mit auf eine Wanderung über grüne Almen,
tiefe Täler und schmale Aufstiege zu den Gipfeln der Alpen, allerdings auch mit der ein
oder anderen bedrohlichen Situation wie beispielsweise ein kräftiger Schneesturm.
Glücklicherweise endete die Wanderung aber mit der wohlbehaltenen Rückkehr ins Tal, die
insbesondere von den Trompeten durch einen prachtvollen Choral gefeiert wurde. Das
vorletzte Stück vor der Pause, „Alphornzauber aus Altrei“, wäre eigentlich voll und ganz
dem Instrument der Berge schlechthin gewidmet gewesen: dem Alphorn. Doch
ausgerechnet unsere Alphornsolistin Ruth Jung zählte leider zu den Musikerinnen und
Musikern der Kapelle, die krankheitsbedingt das Konzert nicht mitspielen konnten.
Kurzfristig wurden die Solopassagen daher notgedrungen zwischen drei kleineren Hörnern
aufgeteilt: dem F-Horn von Alexander Wörner, dem Englischhorn von Felix Schuderer und
dem Euphonium von Uwe Frühling, die trotz der knappen Vorbereitungszeit Ruth würdig
vertraten. Danach übergab Florian Fischer den Taktstock an unseren hoch geschätzten
Musiker Andreas Horwath, dessen selbst gegründeter Musikverlag „Ces-dur“ in diesem
Jahr 20-jähriges Bestehen feiert. Dieses Jubiläum und das Abflachen der Coronapandemie
hatte Andreas zum Anlass genommen, einen neuen, fröhlichen und beschwingten Marsch zu
komponieren und ihn mit uns an diesem Abend uraufzuführen: „Der Glücksbringer“.
Bevor das Publikum allerdings in die Pause entlassen wurde, gab es noch Grund zum Feiern.
Thilo Jung (Posaune) und Bernd Hermann (Trompete) wurden für unglaubliche 40 Jahre
aktive Vereinsmitgliedschaft geehrt, Daniela Hermann (Klarinette) für ebenfalls sehr
beeindruckende 30 Jahre. Auch Elke Schöbel wäre an diesem Abend eigentlich für 40
Jahre Mitgliedschaft geehrt worden, doch auch sie musste leider krankheitsbedingt das
Konzert absagen. Wir bedanken uns sehr bei euch vier für euer fantastisches Engagement
in der Kapelle!
Gestärkt durch Häppchen und Getränke ging es für unser Publikum nach der Pause ohne
Umwege direkt zum höchsten Berg der Erde: dem Mount Everest. Rossano Galante vertont
in seinem gleichnamigen Stück diesen erhabenen und heiligen Berg mit großen und
mächtigen Melodien, unterbrochen durch filigrane Holzbläserläufe. Anschließend ging es
mit Sepp Tanzers dreisätzigem Werk „Tirol 1809“ in die Vergangenheit zu den
Freiheitskämpfern um Andreas Hofer, die sich damals von ihren bayerischen Besatzern
loslösten. Das Stück gilt nicht umsonst als einer der Markensteine in der sinfonischen
Blasmusik: angefangen mit einem Klarinettensolo, das die Ruhe vor dem Aufstand vertont,
schaukelt sich die Musik rasch auf und fordert so jedes einzelne Register des Orchesters
ganz besonders. Umso gelegener kam daher das nächste, deutlich ruhigere Stück „Yellow
Mountains“ von Jacob de Haan, das gemeinsam mit der Jugendkapelle gespielt wurde, die
wie schon im ersten Konzertteil einen großartigen Job machte! Der offizielle Konzertteil
wurde anschließend mit spritzigen Melodien aus der Operette „Im Weissen Rössl“ beendet,
doch ohne Zugabe ließen die Zuhörer „ihre Stadtkapelle“ natürlich nicht von der Bühne.
Passend zur Bergwelt wurden daher noch der „Kaiserin Sissi Marsch“ und der „Bozener
Bergsteigermarsch“ zum Besten gegeben – inklusive Gesangseinlage seitens der
Musikerinnen und Musiker. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Gästen und Freunden
der Stadtkapelle für den wunderbaren Abend und wünschen einen ruhigen Jahresausklang.
Felix Schuderer